Veröffentlicht in Bildung, Politik

Erdrutsche: Die Berge bröckeln

Überall …

Von Graubünden in der Schweiz (Gemeinde Brienz) über Vorarlberg (Hörbranz), Tirol (Schwendau), Salzburg (Zell am See) bis Niederösterreich (St. Andrä Wördern, Gresten) werden allenthalben Hangrutsche und Murenabgänge gemeldet. Häuser werden evakuiert, dürfen nicht mehr betreten werden, die Zukunft für zahlreiche Bewohner*innen ist unklar. (Die Links dazu finden sich in meiner Sammlung „Alles normal?“)

Nicht nur in den Alpen: in der Emilia Romagna in Norditalien werden über 200 Bergrutsche gemeldet.

Nicht nur in Europa …

Zufall?

Ist es ein Zufall, dass sich solche Meldugen häufen?

Nein. Auch das ist der Klimawandel. Oder die beginnende Klimakatastrophe. Die Berge beginnen zu bröckeln; sie verschwinden deshalb nicht sofort, keine Sorge, aber sie werden Stück für Stück wackliger und weniger.

Der Klimawandel hat Böden aufgeheizt und ausgetrocknet; nun kommt massiver Regen, der durch die vertrockneten Böden nicht mehr aufgenommen werden kann; die Erde beginnt zu rutschen. Zum Teil dürfte das Auftauen des Permafrosts auch eine Rolle spielen – der Frost, der als Kitt zwischen Gesteinsmassen wirkt, taut auf und die Berge bröckeln. (Ich bin kritisiert worden, dass ich dem Auftauen des Permafrosts eine zu große Rolle zuschreibe; tatsächlich hab ich keine geologische Ausbildung, aber ich denke, dass sich das Auftauen des Permafrosts auch schon in relativ niederer Seehöhe bemerkbar machen kann. Die Kletterrouten, die durch den Klimawandel unsicher geworden sind, befinden sich nicht unbedingt im Hochgebirge.)

Der Klimawandel ist nicht nur Überhitzung, es ist nicht nur Überschwemmung, er ist nicht nur Dürre: er ist das alles, weil sich die klimatischen Verhältnisse grundlegend ändern und unsere Topographie sich an die neuen Verhältnisse zwangsläufig anpasst – sehr zum Leidwesen von Bewohner*innen, von Tourist*innen, von Tourismusbetrieben. Ja, da werden Exinstenzen zerstört: Wohnorte wie Arbeitsplätze.

Andere Erdrutsche

Und die Regierungen sehen zu – schreckensstarr und untätig, und fürchten sich vor den nächsten Wahlergebnissen. Mit Recht. Da wird es auch Erdrutsche geben. Fragt sich nur, wohin.

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