Heute in ORF online ein Bericht über vor Kirchen angezündete Regenbogenfahnen, über die Meinung des Vorarlberger Bischofs Elbs dazu, der eine „Neupositionierung“ der Kirche in der Frage homosexueller Beziehungen für notwendig halte. Und darüber, was Gott kann.
Ich bin nicht schwul, ich bin auch nicht katholisch. Es könnt mir also doppelt wurscht sein. Aber dass die vatikanische Glaubenskongregation – die Nachfolgerin der Inquisition – weiß, dass Gott keine Sünde segnen kann, find ich dann doch zu erstaunlich. Ich hab immer – damals noch! – geglaubt, Gott sei allmächtig und er könne also alles, also auch Sünder und Sünden segnen. Später sind mir dann Widersprüche aufgefallen zwischen den Behauptungen, Gott sei allmächtig, allwissend und allgütig, und das hat mir immerhin geholfen, ein Konzept „nur 2 von 3“ auszuarbeiten.
Und irgendwie beruhigt mich das. Die katholische Kirche unter Franziskus hat ja manchmal schon den Eindruck erweckt, aus der Schmuddelecke, in die sie sich über die Jahrhunderte verkrochen hatte, herauskommen zu wollen: z.B. homosexuelle Menschen und Beziehungen als gleichberechtigt anzuerkennen, z.B. sexuellen Missbrauch abzustellen. Als mittlerweile durch und durch hartgesottener atheistischer Agnostiker will ich die Kirche aber gar nicht im Zentrum des gesellschaftlichen Geschehens sehen: im Abseits ist sie mir „lieber“ oder wenigstens weniger störend. Und offenbar zeugen verbrannte Regenbogenfahnen doch davon, dass da noch viele in den düsteren Ecken bleiben wollen und das helle Licht (der Aufklärung) scheuen.
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