Veröffentlicht in Privates, Bildung, Politik

Mein Dach produziert Strom

Stromproduktion

Seit dem 30. Juni produziert das Dach meines Elternhauses in Bürs Solarstrom. Im Zug einer Generalsanierung des Hauses („Raus aus dem Gas“) habe ich das Haus auch mit einer Photovoltaik-Anlage (9,96 kWp) ausgestattet. Die produziert nun klimaneutralen Strom – ich habe darüber berichtet.

Vom 1. Juli bis heute hat die Anlage nun schon über 800 kWh Strom produziert; wir gehen also auf die Megawattstunde (MWh) zu. Das sind pro Tag etwa 47 kWh; das ist etwa das 8-fache, das meine Frau und ich pro Tag verbrauchen – wir liegen beim Tagesverbrauch knapp unter 6 kWh. Unser Dach macht also täglich den Strom für eine Woche unseres Haushalts.

Wir speichern diesen Überschuss jeden Tag in das öffentlich Stromnetz ein. Wir bekommen von unserem Stromversorgeer zwar nur ca. halb so viel dafür (9 Cent pro kWh), wie wir für Strom aus dem Netz bezahlen, aber es ist „a Gschäft“.

(Anfang Juli hatte meine Heimatgemeinde rel. wenig Sonnenschein; wir sind deshalb insgesamt nur an 3 Tagen über 60 kWh Stromproduktion gekommen. Wäre der Juli „schöner“ gewesen, hätten wir die Megawattstunde bereits erreicht.)

So sieht „der Juli“ als Stromproduktion bisher aus:

Einsparung

Die Software meines „Wechselrichters“ der Firma Fronius – das Gerät, das aus dem solaren Gleichstrom (DC) den fürs Netz benötigten Wechselstrom (AC) macht, veranschaulicht mir die Stromproduktion auch als CO2-Einsparung in kg, in km und in Bäumen. Gerade jetzt wird eine Einsparung von über 441 kg CO2, die in 11 Bäume oder in 1.771 km umgerechnet wird, ausgewiesen. Bäume oder Kilometer sind anschauliche Daten, aber was bedeutet diese Einsparung an CO2 wirklich? Ich habe bei Fronius nachgefragt…

Die Umrechnung in eingespartes CO2 bezieht sich offenbar auf den derzeit am Strommarkt üblichen Strommix, bei dem durch den Einsatz von (meist) Gas CO2-Emissionen erzeugt werden. (Noch lange nicht jeder Strom ist „grüner Strom“.) Immerhin: wir sparen der Gesellschaft auf unserem Dach also schon bald eine halbe Tonne an CO2-Emissionen: in 17 Tagen! Bei den Bäumen sei das so: „Das sind die Bäume, die gepflanzt werden müssten, um die selbe Menge an CO2 zu speichern.“ Und die Kilometer? „So viele Kilometer könnte man mit einem Verbrenner fahren, um die selbe CO2 Menge zu verbrauchen.“ Ich nehme an: „durchschnittlich“. (Die km-Zahl erweist sich schlicht als das 4,01-fache der kg-Angabe. Bei den Bäumen ist es etwas komplizierter, weil es die nur ganzzahlig gibt. Man könnte bei der Software noch einige Parameter einstellen und die Einsparung damit sogar in € umrechnen, aber da hab ich mich noch nicht darum gekümmert.)

Naja: ich nehme das nicht so wörtlich. Man versucht, die doch recht abstrakte Zahl des eingesparten CO2 in konkrete Größen zu übersetzen; das ist nett.

Amortisation?

Die Photovoltaik-Anlage hat mich insgesamt ca. 19.000 € brutto gekostet: das ist offenbar ein üblicher Preis, eher „günstig“. Laut Web können wir mit einer Amortisationszeit von etwa 9 bis 11 Jahren rechnen – ich kann das (mit einem Alter von 66) also eventuell noch erleben. Wenn – horribile dictu – die Strompreise steigen sollten, verkürzt sich diese Zeit noch.

(Ich bekomme für die Sanierung des Hauses auch eine Förderung, die nicht ganz 10% des Kostenaufwands abdeckt. Eine Förderung lediglich für die Photovoltaik erhalte ich nicht.)

Im Herbst, im Winter?

Spannend wird es, wenn im Herbst und im Winter die Sonneneinstrahlung abnimmt. Ich bin zuversichtlich, dass wir praktisch immer mehr Strom erzeugen als verbrauchen werden. Wie sich die Überschüsse dann verhalten: davon lasse ich mich überraschen.

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[…] Am 30.6. habe ich eine Photovoltaik-Anlage im Haus meiner Eltern in Bürs in Betrieb genommen. Seit 1.7. produziere ich Strom. […]