Der Anruf gestern aus heiterem Himmel
Gestern bekomme ich am hellichten Tag einen Anruf: von der Assistentin meiner Hausärztin. Ob ich nicht geimpft werden wolle; sie habe morgen – also heute – einen Termin für mich. 13 Uhr 15. Ich sage begeistert zu und bin heute gegen Corona geimpft worden.
Minuten vor dem Anruf hatte ich meine Frau gefragt, ob sie wisse, inwiefern praktische Ärzte und Ärztinnen nun impfen dürfen und können. Sie wusste es nicht. Ich nahm mir vor, meine Ärztin zu fragen – da ließ sie anrufen.
heute
Ich bin heute sehr erleichtert: ich bin geimpft gegen Corona. Ich weiß schon, dass das nicht heißt, dass ich Covid-19 nicht bekommen kann. Ich weiß, dass es einige Zeit braucht, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Und dass er sich erst nach der 2. Impfung voll entwickelt. Aber ich glaube schon fast zu spüren, dass meine Wahrscheinlichkeit, einen schweren Covid-Verlauf zu entwickeln, sinkt. Das ist ungemein beruhigend.
Meine Ärztin erzählt mir kurz: sie sei letzte Woche angerufen worden, ob sie Impfstoff brauchen könne. Sie habe zugesagt. Sie sei dann die Patientendatei durchgegangen auf der Suche nach Risikopatienten, die eine Impfung besonders nötig hatten. Da sei sie auch auf mich gekommen: 64; mit einer Osteomyelitis im linken Bein, gehbehindert, im Lehrerberuf immer wieder mit jungen Menschen konfrontiert.
Ich finde das sensationell gut und bedanke mich bei mir. Für Lehrerinnen und Lehrer war Ende März ein Impftermin vorgesehen: zunächst musste ich als Direktor eine Gesamtzahl der Interessierten ermitteln; dann auch ihre Namen, Telefonnummern und Mail-Adressen bekannt geben. Und dann den Angemeldeten mitteilen, dass der Termin auf Mai verschoben sei.
Meine Ärztin ist die Beste der Besten. Ein(e) „Mercedes“ unter den Ärzten – aber ich hätte das niemals so gesagt. (Die andere Mercedes wäre übrigens die Assistentin. Niemand sticht so gut wie sie und hat einen derart subtilen Überblick. Die sind ein hervorragendes Team.)
Impfstoffe
Womit ich geimpft worden bin? Mit dem Impfstoff von Pfizer / biontech. Das sei „der Mercedes unter den Impfstoffen“, höre ich noch.
Jetzt sehe ich Nachrichten. Und höre, dass der Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland erneut ausgesetzt werde. Nun gehe es schon um 31 Fälle von Hirnvenenthrombosen und 9 Todesfälle. Aber ich hab ja den „Mercedes“.
Dabei bin ich nicht einmal Klassepatient!
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