michael bürkle

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Michael Bürkle

„Mercedes“ …

Der Anruf gestern aus heiterem Himmel

Gestern bekomme ich am hellichten Tag einen Anruf: von der Assistentin meiner Hausärztin. Ob ich nicht geimpft werden wolle; sie habe morgen – also heute – einen Termin für mich. 13 Uhr 15. Ich sage begeistert zu und bin heute gegen Corona geimpft worden.

Minuten vor dem Anruf hatte ich meine Frau gefragt, ob sie wisse, inwiefern praktische Ärzte und Ärztinnen nun impfen dürfen und können. Sie wusste es nicht. Ich nahm mir vor, meine Ärztin zu fragen – da ließ sie anrufen.

heute

Ich bin heute sehr erleichtert: ich bin geimpft gegen Corona. Ich weiß schon, dass das nicht heißt, dass ich Covid-19 nicht bekommen kann. Ich weiß, dass es einige Zeit braucht, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Und dass er sich erst nach der 2. Impfung voll entwickelt. Aber ich glaube schon fast zu spüren, dass meine Wahrscheinlichkeit, einen schweren Covid-Verlauf zu entwickeln, sinkt. Das ist ungemein beruhigend.

Meine Ärztin erzählt mir kurz: sie sei letzte Woche angerufen worden, ob sie Impfstoff brauchen könne. Sie habe zugesagt. Sie sei dann die Patientendatei durchgegangen auf der Suche nach Risikopatienten, die eine Impfung besonders nötig hatten. Da sei sie auch auf mich gekommen: 64; mit einer Osteomyelitis im linken Bein, gehbehindert, im Lehrerberuf immer wieder mit jungen Menschen konfrontiert.

Ich finde das sensationell gut und bedanke mich bei mir. Für Lehrerinnen und Lehrer war Ende März ein Impftermin vorgesehen: zunächst musste ich als Direktor eine Gesamtzahl der Interessierten ermitteln; dann auch ihre Namen, Telefonnummern und Mail-Adressen bekannt geben. Und dann den Angemeldeten mitteilen, dass der Termin auf Mai verschoben sei.

Meine Ärztin ist die Beste der Besten. Ein(e) „Mercedes“ unter den Ärzten – aber ich hätte das niemals so gesagt. (Die andere Mercedes wäre übrigens die Assistentin. Niemand sticht so gut wie sie und hat einen derart subtilen Überblick. Die sind ein hervorragendes Team.)

Impfstoffe

Womit ich geimpft worden bin? Mit dem Impfstoff von Pfizer / biontech. Das sei „der Mercedes unter den Impfstoffen“, höre ich noch.

Jetzt sehe ich Nachrichten. Und höre, dass der Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland erneut ausgesetzt werde. Nun gehe es schon um 31 Fälle von Hirnvenenthrombosen und 9 Todesfälle. Aber ich hab ja den „Mercedes“.

Dabei bin ich nicht einmal Klassepatient!


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Kommentare

4 Antworten zu „„Mercedes“ …“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Und, merkst schon irgendwas vom Chip vom pöhsen Bill Gates? ;-)))

    Bei mir wirds wohl leider noch ein bisserl dauern. Denn altersmäßig bin ich sowieso noch lange nicht in irgendeiner Risikogruppe, und der einzige Risikofaktor bei mir ist mein aktueller BMI, der leider ein bißchen über 30 liegt. D.h. ich werd wohl noch ein Zeiterl warten müssen.

    Aber was solls, im Warten hab ich ja durch meine Zeit beim Bundesheer einige Übung, denn wie wir auch bei den Truppenübung gerne sagen, wenn mal wieder nix weitergeht:

    „Die Hälfte seines Lebens
    wartet ein Soldat vergebens.
    Die and’re Hälfte (so wills der Brauch)
    steht er sich die Beine in den Bauch.“ 🙂

    1. Avatar von Whisker
      Whisker

      Okay, vor etwa vier Stunden hat mich die Sprechstundenhilfe meiner Hausärztin angerufen: in einer Woche habe ich den ersten Impftermin, und den zweiten Ende Juni. *YAY!*

      Ich habe ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet, dass es bei mir so schnell geht, sondern dass ich vielleicht irgendwann im Juni/Juli drankommen werde. Aber jetzt gehts eben schon früher, stört mich auch nicht.
      Ach ja, und ich bekomme ebenfalls den BioNTech/Pfizer, d.h. in Zukunft kann ich damit angeben, dass ich zwar in der Garage nur einen Ford Ka habe, aber in der Blutbahn einen Mercedes. 🙂

      (Wobei es mir ehrlich gesagt von Anfang an ziemlich egal war, welchen Impfstoff ich letzten Endes bekommen würde, denn ich denke, dass selbst bei dem von AstraZeneca der Nutzen bei weitem die Risiken überwiegt. Und jetzt kriege ich halt den von BioNTech, auch recht.)

      D.h. ich bin schon sehr darauf gespannt, welche Superkräfte ich dann durch die mRNA entwickeln werde – weil z.B. Röntgenblick wär cool, aber gegen telepathische Fähigkeiten, gesteigerte Selbstheilungskräfte, übermenschliche Körperkraft oder gesteigerte Sinne hätt ich auch nichts. 😉

      1. Avatar von Whisker
        Whisker

        Nachtrag: Meine Impfung war auch der „Mercedes“ (=BioNTech/Pfizer), also ein mRNA-Impfstoff.
        Mir ist seit einer Woche kein dritter Arm gewachsen, Superkräfte hab ich (leider) auch noch keine und der angebliche 5G-Chip von Bill Gates ist nach wie vor physikalisch schlichtweg unmöglich.
        D.h. die Physik funktioniert nach wie vor so, wie sie soll und läßt sich nicht bescheißen, und das ist auch gut so. Und die einzige „Nebenwirkung“ war, dass die Einstichstelle etwa zwei Tage lang ein bißchen empfindlicher auf einen leichten Fingerdruck reagierte.

        D.h. mein Appell an alle ist: wenn euch jemand irgendwelche Horrorstories über die Covid-Impfungen erzählt – ignoriert solche „Impfkritiker“ bitte einfach nur und laßt euch verdammt nochmal impfen, sobald es möglich ist. Damit wir so bald wie möglich die Herdenimmunität erreichen und damit auch jene Menschen schützen, die nicht geimpft werden können.

        Denn nebenbei erwähnt: dem „impfkritischen“ Trottelpack haben wir es unter anderem auch zu „verdanken“, dass Schutzimpfungen gegen Masern und Poliomyelitis (a.k.a. Kinderlähmung) nach wie vor notwendig sind – obwohl diese Erkrankungen durch globale Impfprogramme wie das gegen die Pocken in den 70er-Jahren schon lange weltweit ausgerottet werden könnten.

        1. Avatar von michael bürkle
          michael bürkle

          Lieber Whisker,
          Deinem Appell schließ ich mich an; Deiner Verurteilung von Impfkritikern als „Trottelpack“ nicht. Es gibt Impfschäden und man kann nicht alle vermeiden, weil Impfstoffe in der Testphase nicht alle Merkmale ausprägen können – dazu sind sie Testgruppen nicht groß genug. Typisches Beispiel sind die Sinusvenenthrombosen: die waren durch die Tests nicht festzustellen; erst die Realität bringt sie an den Tag. Sie sind auch nur ein Problem, wenn man nicht mit ihnen rechnet; wenn man sie als Gefahr erkennt, sind sie gut behandelbar.
          m.b.

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