michael bürkle

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Michael Bürkle

Nachtreten ist unfair!

Die langjährige Bundessprecherin der Grünen Eva Glawischnig hat sich heute als „Verantwortungsmanagerin“ eines international tätigen Glücksspielkonzerns vorgestellt: verantwortlich für „Corporate Responsibilty und Sustainability“ (noe.orf.at/news/stories/2898552/)

Ich fühle mich nachträglich in meiner schon vor Monaten öffentlich geäußerten Meinung, dass Glawischnig nicht Teil der Lösung der Grünen Probleme, sondern selbst ein relevanter Teil des Problems sei, bestätigt.

Wer das Anheuern beim Glücksspielkonzern mit dem Satz „Die Industrie hat mich schon immer fasziniert“ rechtfertigt und dem neuen Arbeitgeber die Eigenschaft „genetisch innovativ“ zuschreibt, hat offenbar einen Knick in der politischen Optik. Und den nicht seit gestern.


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Kommentare

5 Antworten zu „Nachtreten ist unfair!“

  1. Avatar von Whisker
    Whisker

    Ganz richtig.
    Und ich könnt mich jetzt tagelang selbst bis zum Kieferbruch ohrfeigen, dass ich sie so lange verteidigt und ihr die Stange gehalten habe.

    Ich denke, langsam wird es bei uns Grünen wirklich höchste Zeit, personell kräftig auszumisten. Denn unter der werten Eva als Bundessprecherin scheinen sich auch so einige bei uns eingeschlichen zu haben, die bei den Grünen nicht wirklich etwas verloren haben.

    1. Avatar von michael bürkle
      michael bürkle

      hi whisker,
      ich weiß jetzt ned wirklich (und wills hier im blog auch gar nicht öffentlich wissen wollen), wen du da denn noch meinen könntest.
      und mit „uns grünen“ fühl ich mich nicht mehr wirklich mitgemeint; ich bin ja ausgetreten, als unter bundessprecherin glawischnig die jugendorganisation ausgeschlossen wurde. klar: tief im herzen bin ich weiterhin solidarisch, ökologisch, basisdemokratisch, gewaltfrei.
      das empfehl ich auch dir: gewaltfrei auch gegen dich selbst. niemals bis zum kieferbruch!
      m.b.

  2. Avatar von Whisker
    Whisker

    Nachtrag zu meinem Posting:
    Ich denke, das Ausmisten sollte auch umfassen, dass man bei den Grünen gegen Glawischnig ein Ausschlußverfahren einleitet und das (hoffentlich) damit endet, dass sie hochkant aus der Partei rausfliegt. Das wäre meiner Meinung nach eines von vielen notwendigen Signalen, mit denen die Grünen zeigen könnten, dass es ihnen mit dem Neustart wirklich ernst ist.

    Zugegeben, sie hat ihre Mitgliedschaft bereits „ruhend gestellt“; die Frage ist da, was das jetzt genau bedeutet.
    Die Formulierung ist im Statut der Wiener Grünen (meiner Erinnerung nach war sie bei denen Mitglied) nur ein einziges Mal zu finden. Und da gehts darum, dass „die Rechte von Mitgliedern ruhend gestellt“ werden, wenn diese ihre Mitgliedsbeiträge nicht im ersten Quartal entrichten.

    D.h. wenn sie jetzt ausgetreten ist, ist ein Ausschluß nicht mehr möglich.
    Wenn sie damit jetzt hingegen nur von sich aus auf ihre Rechte als Mitglied der Grünen verzichtet hat, aber Mitglied geblieben ist, dann wär ein Ausschluß wohl möglich und meiner Meinung nach auch erstrebenswert.
    U.a. damit sie nicht am Ende versuchen könnte, wieder bei den Grünen unterzuschlüpfen, falls es z.B. mit dem Job bei Novomatic auf Dauer nichts werden sollte.

    1. Avatar von michael bürkle
      michael bürkle

      also ich hatte das so verstanden, dass sie ausgetreten ist.
      m.b.

  3. Avatar von peppone
    peppone

    Ich befürchte mein Befund fällt schlimmer aus.

    Es handelt sich vielleicht keineswegs um einen „Knick in der politischen Optik“ (danke für diesen Ausdruck!) sondern ganz im Gegenteil um „geradlinige Stringenz“.

    Die Frage ist nur, hat sie diese bei den Grünen erst gelernt bzw bei diesen perfektioniert oder ist bzw war sie von vornherein die optimale Besetzung eben aufgrund solch „geradliniger Stringenz“ der Halt- und Rückgratlosigkeit?

    Würde sich dieser Fragenkomplex „nur“ bezüglich der Verflossenen auftun, wärs ja des Nachdenkens und der Zeilen nicht wert, aber eben, leider!

    Die Kapitel Wien und Innsbruck werden uns diesbezüglich in näherer und fernerer Zukunft noch einiges an Nachdenkmaterial liefern, soweit reicht sogar meine Glaskugel.

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