Photosynthese und „Bruder Baum“
Bäume sind an sich die idealen Partner für Menschen beim Klimaschutz. Sie atmen CO2 ein – und machen damit und mit Wasser und Licht Stämme, Äste, Blätter, Früchte: dass ist die sogenannte Photosynthese. Sauerstoff (O2) atmen Bäume aus. Beim Menschen ist es umgekehrt: er atmet Sauerstoff ein und CO2 aus. Eine wunderbare Ergänzung. So betrachtet wären Wälder der ideale Gegenspieler zu Städten. (An sich: aber es emittiert der Mensch über die von ihm erzeugten Verbrennungsmaschinen noch viel mehr des in seiner Masse schädlichen CO2. Das können keine Wälder mehr schlucken.)
Waldbrände
Aber wenn Wälder abbrennen – was durch den Klimawandel viel häufiger passiert – geben die Bäume in diesen Wäldern das gespeicherte CO2 wieder ab. Das ist doppelt schlecht: es strömt mehr Treibhausgas in die Atmosphäre und es sind weniger Bäume da, die der Atmosphäre CO2 entziehen können. Doppelt dumm!
Baumsterben
Aber es braucht gar keine Waldbräde. Durch den menschengemachten Klimawandel sterben viele Bäume: es wird ihnen zu heiß. Wenn sie abgestorben sind, nehmen sie kein CO2 mehr aus der Luft auf – im Gegenteil: sie verfaulen und geben das in ihrem Holz gespeicherte CO2 an die Atmosphäre ab. Aus CO2-Fressern werden CO2-Emittenten.
Zusätzliches CO2 in der Atmosphäre wirkt als noch mehr Treibhausgas. Es entsteht eine letale Spirale: Klimaerhitzung lässt Bäume sterben; gestorbene Bäume emittieren Treibhausgas; noch mehr Treibhausgas erhitzt das Klima noch mehr. Noch mehr Bäume sterben. Und. So. Weiter. Das System kippt.
Der Effekt lässt sich messen
In den Regenwäldern Australiens sind die Effekte gemessen worden – und man muss davon ausgehen, dass das nicht nur in Australien so sein wird. Eine im Fachzeitjournal „Nature“ veröffentlichte Studie …
… zeigt allerdings, dass die zunehmend extrem hohen Temperaturen in Australien zum Absterben von Bäumen führen, so dass die Tropenwälder im Norden des Landes mittlerweile mehr CO2 ausstießen als sie absorbierten. […]
Der Untersuchung zufolge stoßen diese Wälder bereits seit etwa dem Jahr 2000 wegen der Verwesung abgestorbener Bäume mehr CO2 aus als sie durch das Wachsen von Stämmen und Ästen aus der Atmosphäre binden.
Das ist eine Katastrophe – und es ist vermutlich nur der regionale Aspekt einer globalen Katastrophe. Das wird in Südostasien und Südamerika nicht wesentlich anders sein.
Zusammenfassung
Wir haben die Erde so erhitzt, dass jene Lebewesen, die uns am besten helfen könnten, sie wieder abzukühlen, sterben und dadurch noch mehr zur Erhitzung beitragen.
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